Hier hatte der Sturm Oskar gewütet.

 

Selbsternannter Engel der Pilger rechtsaussen.

 

30. Tag, Freitag, 30. April

Roquefort – Mont-de-Marsan

29 km

Ich wollte so viel wie möglich an einem Stück laufen. Denn ich weiss inzwischen, dass es viel einfacher ist ohne grosse Pausen zu gehen. Wiederum ein endlos scheinend langer Weg auf einem stillgelegten Bahntrassee. In Saint Marsan staunte ich nicht schlecht. An der ersten Kreuzung winkte mir eine Frau mit langen blonden Haaren zu, und wies mir den Weg ins Refuge. Es war die Verantwortliche der Pilgerherberge. Sie stellte sich als Engel der Pilger vor. In der Herberge waren Jean, Claudine, Leute aus Holland, Deutschland und ein Velopilger aus Chateauroux. Claudine musste zum ersten Mal mit einem Hochbett vorlieb nehmen, obwohl sie immer betont hatte nie auf einem solchen schlafen zu wollen. Ich muss zugeben, dass dies bei mir ein bisschen Schadenfreude auslöste. Die Stadt selber war ziemlich eigenartig. Ich empfand die Atmosphäre als gedrückt und negativ. Auch Jean fand die Stadt ziemlich schlimm. Er bleibe lediglich wegen Claudine hier. Nach der Zeit mit ihr auf dem Weg fühle er sich für sie verantwortlich. Ich versuchte ihm klar zu machen, dass Claudine sich ja alleine auf den Weg machte und für sich selber verantwortlich sei. Aber eben, die Lemovicensis ist ein einsamer Weg, da ist es manchmal schwierig unabhängig zu bleiben. Ich habe in der Herberge die Suppe, die ich noch aus der Schweiz mitgenommen habe gekocht.

Refuge, sehr einfach, 15 Euro