Über die Loirebrücke habe ich Nevers verlassen.

 

Leuchtend blühender Raps, im Hintergrund Nevers

 

 

5. Tag, Freitag, 2. Mai

Nevers - Mars-sur-Allier

26 km

Ich besichtigte kurz die Stadt und wartete auf die Öffnung der Klosterkirche um der Heiligen Bernadette einen Besuch abzustatten. Aber da war gerade alles verstopft von österreichischen Touristen. So liess ich es bleiben und verliess die Stadt gegen zehn Uhr. Die zwei Pilger von gestern traf ich noch kurz an. Sie hätten sehr weit weg übernachten müssen, weil kein Hotel mehr frei war. Komisch in meinem Hotel hatte es viele freie Zimmer. Heute war ein Tag der Asphaltstrassen. Nicht besonders schön. Dafür war das Wetter umso besser. Die ungewohnte Sonne machte mich so müde, dass ich am Nachmittag auf meiner Isomatte ein Schläfchen hielt. Mein Ziel war das Hotel „Les Lys“ in Mars-sur-Allier. Dieses Hotel sei vor allem für Besucher der nahegelegenen Autorennbahn Magny Cours und für Pilger ausgerichtet. Als ich dort eintraf wusste, die Wirtin schon, dass ich die Abzweigung zu ihr verpasst hatte und zu weit gelaufen war. Die Leute, die am Weg wohnen wissen offenbar über alles Bescheid. Eigentlich auch beruhigend. Zum Abendessen wurde mir ein Cassoulet aus der Büchse (Bohneneintopf mit Würstchen) aufgetischt. Einfach in die Mikrowelle und fertig. Die Wirtin, das Zimmer, das Essen, alles höchst ungemütlich und viel zu teuer. Meiden! Kinder fragen mich oft, so wie die drei Knaben, die ich heute traf,“ Bist du alleine? Warum? Wohin gehst du“? Ich erzählte ihnen vom Jakobsweg, und dass ich zu Fuss nach Spanien laufe. Später als ich am Dorfplatz vorbeikam, hörte ich wie diese Jungs zu einer Gruppe Mädchen sagten, „da kommt sie, die nach Spanien geht!“ Ich hörte lautes Gelächter. Offensichtlich hielten die Mädchen dies für einen Witz.

Hotel demi-pension 70 Euro