C'est bizarre. . .

 

Gediegenes Abendessen mit Alain.

 

12. Tag, Sonntag, 26. April

Le Cluis – Crozant

28 km

Aufbruch nach gemeinsamen Morgenessen im Nieselregen. Ruhepausen waren wieder schwierig, weil alles nass war. An einem Waldrand setzte ich mich dennoch mit meiner Isomatte auf einen Baumstamm und machte eine längere Pause. Ich hatte furchtbaren Muskelkater und lief heute wie eine Schnecke. Darum war ich erstaunt, als ich schon um halb drei Uhr im Hotel du Lac ein Zimmer beziehen konnte. Ob die 28 km wirklich stimmen? Im Hotel machte man mich darauf aufmerksam, dass noch ein anderer Pilger hier sei. Ob ich mit ihm zu Abendessen wolle? An mir soll es nicht liegen. Um das mittelalterliche Crozant zu besichtigen, musste ich ziemlich steil ins Dorf hinauf. Dafür hatte man hier oben eine schöne Aussicht auf die Schlucht der Creuse. Im Dorfladen wurde ich darüber informiert, dass noch eine andere Pilgerin hier übernachte. Die Leute wissen offenbar immer über alles und jeden Bescheid! Am Abend dann wurde ich mit einem Mann aus England an einen Tisch gesetzt. Er heisst Alain, zirka 70 Jahre alt und geht nach Pamplona. Das Essen war sensationell. Salat mit Ziegenkäse, Ente, Bratkartoffel, Gemüse. Zum Dessert Käse, Crème brûlée und Kaffee. Nun bin ich im Departement Creuse in der Region Limousin. Eine der am dünnsten besiedelten Regionen Frankreichs.

Hotel Restaurant du Lac, einfaches Zimmer mit Dusche, WC auf dem Gang, 45 Euro mit Halbpension.