Kulturweg des Europarates.

 

 

 

Pilgerherberge in Taller mit Festgelände im Hintergurnd.

 

22. Tag, Samstag, 2. Mai

Onesse - Taller

26 km

Der erste Teil der Etappe verläuft sehr schön durch den Wald. Danach der Strasse entlang, aber zum Glück mit wenig Verkehr. Ich muss in der Bar den Schlüssel für die Herberge holen, weil ich als erste im Ort eintrudle. Der ganze Boden in der Bar ist vollgestreut mit Holzspänen. Der Grund ist ein Dorffest, das heute Abend stattfindet. So schützt man hier offenbar die Böden vor verschütteten Getränken. Die Wirtin entschuldigt sich schon jetzt dafür, dass es in dieser Nacht sehr laut sein werde. Die Herberge liegt mitten im Dorf und ist sehr klein. Nur vier Betten stehen zur Verfügung. Silvie und Julien kommen kurz nach mir an. Zum Glück wollen Mael und Elodie heute ihr Zelt aufschlagen. Doch dann kommen die Beiden doch in die Gîte, weil es ihnen wegen des Festes nicht ganz geheuer ist. Es gibt nur noch ein freies, schmales Bett, und zwar jenes über mir. Da wollen beide hinauf. Da muss ich mich aber wehren. Ich will doch nicht, dass mir alles auf den Kopf fällt. Entweder gehe ich rauf, oder einer nimmt das Klappbett. Dieses wird nach kurzer Diskussion in eine freie Ecke gequetscht. Danach gehe ich auf das Festgelände und treffe dort an einem Bierstand eine nette Frau, die sich sehr für den Jakobsweg interessiert. Sie komme aus Argentinien und sei jetzt hier verheiratet. Ich könne ja bei ihr übernachten, da hätte ich mehr Platz. Das finde ich sehr nett, aber mein Platz ist in der Pilgerherberge. Wieder in der Gîte organisiere ich die Unterkunft für morgen. Ich rufe in der Pilgerherberge in Dax an. Kein Problem, ich solle mich sorgenfrei auf den Weg machen. Der Hospitalero wusste gleich, wer ich bin, weil er eben mit Jacques und Bernard einen Apéro trinke, und sie von mir erzählten. Schade, dass ich die zwei verloren habe. Ihre Gesellschaft war mir sehr sympathisch. Gott sei Dank habe ich meinen Lärmschutz dabei. Denn bis in die Morgenstunden dauert das Fest. Der Platz direkt vor unseren Fenstern ist von den Jungen sehr begehrt.

Herberge, klein aber sauber, 10 Euro