Die legendären Hühner in der Kathedrale von Santo Domingo

Ausgedörrte Landschaft vor Burgos

 

 

10. Tag, 20. September 2007

AZOFRA – CASTILDELGADO

28 km

Mitten in der Nacht heulte plötzlich die Feuersirene. Noch halb im Schlaf dachte ich, es sei Morgen und dies wäre wohl die Art dieser Herberge, die Pilger zu wecken. Wie sich herausstellte, war es ein Fehlalarm und wir konnten uns noch einmal umdrehen.

Wie üblich machte ich mich früh auf den Weg. Ich ging und ging, schnurstracks gegen Westen. Ein langer Weg ohne grosse Steigungen und Abstiege. In Santo Domingo de la Calzada besichtigte ich die Kathedrale, in welcher ein Huhn und ein Hahn in einem Käfig leben. Dies aufgrund der bekannten Legende.

Später in Grañon, traf ich wieder auf Gérard. Er bleibe hier in der Herberge. Ich wollte aber nicht wieder wie gestern den ganzen Nachmittag in einer Herberge verbringen, und so lief ich weiter.

Bald zeigte mir eine Tafel an, dass ich jetzt den Rioja verlasse und das Gebiet Kastilien und León betrete. Hier bekam ich für eine Weile eine Weggefährtin aus Sydney, die mit ihrem Vater unterwegs war. Mit dieser Frau wäre ich gerne noch längere Zeit gewandert. Sie verliess mich beim nächsten Refugio, das schon ziemlich voll war. Ich brauchte aber wieder einmal ein Zimmer für mich alleine. In einem Hotel, in dem Lastwagenfahrer Halt machen, fand ich ein Zimmer.

Ich musste bis neun Uhr warten, bis der Esssaal geöffnet wurde und ich endlich meinen knurrenden Magen füllen konnte. Es ging zackig zu und her in dieser Beiz. In derselben Zeit da ich ass, hatten sich bei fast allen Tischen die Leute ausgewechselt. Dafür drängten sich nach dem Essen alle an der Bar. Ich fand es sehr interessant, diesem Treiben zuzuschauen.