Steile und beschwerliche Kletterpartie.

 

9. Tag, Freitag, 29. April

Liendo – Laredo – Santoña - Noja - San Miguel de Meruela

32km

Es ist erst sechs Uhr morgens und Colette raschelt wiederum im Dunkeln mit ihren Sachen. Eine halbe Stunde später wäre früh genug und wir bräuchten nicht alle Leute zu wecken. Sehen kann man ja eh nichts. Colette ist mit meinem Vorschlag von nun an erst um halb sieben aufzustehen einverstanden. Wir gehen in ein Restaurant, um Kaffee zu trinken und um nach dem Weg zu fragen. Unser Pilgerführer gibt uns nämlich Rätsel auf. Wir haben die Orientierung verloren. Es ist nicht immer einfach mit all den Varianten. Manchmal fehlen ganz einfach auch die Pfeile. Nun geht es aber richtig los. Wir klettern über Felsen, abwechselnd mit grünen Pfaden, die direkt bis an die schönen Strände reichen. In Laredo wollen wir mit dem Boot hinüber nach Santona fahren. Aber dort wo der Anlegesteg sein sollte, sehen wir nur Sand und Wasser. Ein junges Paar aus Österreich gesellt sich zu uns. Wir stehen ziemlich ratlos herum. Da, plötzlich kommt doch tatsächlich ein Boot daher, um uns abzuholen. Im Boot bekommt jeder einen Pilgerstempel. In Santona kaufen wir unser Picknick und ziehen weiter bis Noja wo wir eigentlich bleiben wollten. Wir entscheiden uns aber weitere acht Kilometer bis zur Herberge, die sich in einem ehemaligen Bauernhaus in Meruelo befindet zu gehen. Diese ist definitiv nicht nach meinem Geschmack! Obwohl es zwei Zimmer hat, wird nur eines für Pilger geöffnet. Das zweite bekommt ein Touristenpaar für sich alleine. Wir Pilger dagegen sind alle auf engem Raum. Eine Italienerin aus Neapel liegt im Bett und hustet schrecklich. Zum Abendessen gibt es Kürbissuppe und Paella mit grünen Bohnen. Das wenigstens ist sehr gut. Aber die Atmosphäre gefällt mir gar nicht.

Alberge de Meruelo und Essen, 22 Euro

 

Wo holt uns wohl die Fähre ab?