Keine Chance sich zu verirren.

 

Unterwegs nach Fuenterroble de Salvatierra.

 

Gemeinsames Pilger-Abendessen.

 

 

20. Etappe, Sonntag, 7. April

Calzada de Béjar – Fuenterroble de Salvatierra

20 km

Der Blick aus dem Fenster zeigt mir einen bewölkten Himmel, aber keinen Regen. Ein schöner, einsamer, endlos langer, gerader Weg, rechts Steinmauern und links Viehweiden. Keine Chance sich hier zu verirren. Ich geniesse diese Stille und die ländliche Abgeschiedenheit. In Valverde de Valdelacasa treibt ein alter Mann seine Rinder ins Dorf und lässt sie dort frei grasen, um mit mir in die Bar zu gehen. Für die Kühe scheint dies nichts Neues zu sein. Annike und Hélene sitzen schon dort und frühstücken. Bald kommt auch Kristin daher. Ich trinke nur schnell einen Kaffee und gehe weiter da in der Bar eine ganz komische, deprimierende Stimmung herrscht. Die Betreiber, offensichtlich Romas, zeigen den Gästen kein einziges Lächeln, kein Wort wird gesprochen. Auch Kristin fand es sehr bedrückend in dieser Bar. Kurz vor Fuenterroble werde ich von einer Turbopilgerin überholt. Ich treffe diese kurz darauf in der Albergue von Don Blas. Sie erklärt mir knapp, dass sie Französin sei aber in Portugal lebe. Dann belegt sie fast eine halbe Stunde die einzige warme Dusche. Unsympathisch. Der Schlafsaal füllt sich langsam mit fünf Frauen und einem Mann. Später kommen noch ein paar mehr dazu. Ein Ofen im Schlafsaal wird mit Holz gefüttert, da es sehr kalt geworden ist. Hoffentlich kann ich in diesem rauchgeschwängerten Raum schlafen. Die Hospitaleros sind sehr nett. Die Umgebung aber sehr vernachlässigt und dazu sind überall Katzen. Im Gang riecht es nach Katzenpisse.

Kirchliche Herberge, für eine Nacht akzeptabel, donativo.