Mit Schnee überzuckerte Hügel am frühen Morgen.

 

 

Aldenueva del Camino.

 

18. Etappe, Freitag, 5. April

Caparra – Aldenueva del Camino

20 km

Wir drei Frauen beschliessen per Taxi wieder an den Ausgangspunkt, also zum Arco de Caparra, zu fahren. Nico nimmt die Abkürzung und geht den direkten Weg bis Baños de Montemayor. In der Nacht regnete es begleitet von starken Winden. Am Morgen sind die Hügel gar mit Schnee überzuckert. Während der Wanderung bleibt es aber zum Glück meist trocken. Ich erreiche die Herberge noch vor dem angekündigten Dauerregen. Ich bin in einem Zehnbett-Zimmer untergebracht. Bei der Coiffeuse im Dorf reserviere ich einen Termin zum Haareschneiden. Ich solle um 19 Uhr zu ihr kommen. Bis dahin vertrödle ich die Zeit mit Pizzaessen und einkaufen. Aufgestellt vom Besuch bei Marisa, der sehr netten Coiffeuse gehe ich zurück in die Albergue. Welch eine Überraschung, Kristin ist angekommen. Ich dachte schon, dass ich sie nicht mehr sehen würde. Ein zweites Zimmer mit acht Betten wird für sie geöffnet. Weil Kristin in diesem alleine ist, ziehe ich zu ihr. Das kommt aber gar nicht gut an bei der Hospitalera, die mit einer Velopilgerin das Zimmer betritt. Sie schimpft: „Kristin habe ihre Sachen auf zwei Betten verteilt, ich würde ein neues Bett belegen, dabei hätte ich das erste schon benützt, und sowieso würden alle Pilger ihre Sachen stets auf die leeren Betten legen“. Ich erkläre ihr, dass ich noch keine Zeit hatte mich einzurichten, also das Bett noch ungebraucht sei. Zudem gebe es bei diesem Wetter keine Möglichkeit die Sachen zu trocknen. Sowieso finde ich es nicht in Ordnung, dass in einem Zimmer zehn Personen ein Bad teilen müssen, und das Andere praktisch leer sei. Die Velopilgerin will von uns allen wissen, ob wir schnarchen würden. Sie könne so nämlich nicht schlafen. Na da müsse sie halt in ein Hotel und nicht in einen Schlafsaal. Heute sind wir unter uns Frauen. Kein einziger Mann ist angekommen.

Albergue de mi Abuela, unsympathisch, 15 Euro