VIA TURONENSIS 2014 1. TEIL
Montag, 28. April 2014, Anreise von Bern nach Basel, mit dem TGV nach Paris Gare de Lyon, wechsel zum Paris Gare Montparnasse und weiter nach Tours. Ankunft um 15.57 Uhr.
Ich sitze wieder im Zug nach Paris. Mit zwanzig Minuten Verspätung treffe ich im Gare de Lyon ein. Zum Glück muss ich nicht lange in der Taxi-Warteschlange stehen, um rechtzeitig zum Gare Montparnasse zu wechseln. Auf der Fahrt werde ich nervös, weil die Ampeln dauernd auf Rot wechseln. Aber Glück gehabt, ich komme gerade noch rechtzeitig an. Ich sitze keine drei Minuten im Zug, schon setzt er sich in Bewegung. Nach einer Stunde Fahrt treffe ich in Saint-Pierre-des-Corps ein und wechsle in den Regionalzug ins Zentrum von Tours. Das anvisierte Hotel le Cygne finde ich rasch. Ein einfaches Zimmer mit Blick auf die Kathedrale ist für mich reserviert. Bei ziemlich kühlem aber schönem Wetter mache ich einen Spaziergang der Loire entlang, und erkunde die schöne Altstadt. Meine erste Etappe wird morgen nach Sorigny führen, wo ich bereits eine Schlafgelegenheit organisiert habe. Also alles paletti. Im Tourist Center hole ich mir den ersten Stempel für meinen Pilgerpass. Ich hoffe hier ein paar nähere Angaben über die Via Turonensis zu bekommen. Leider werde ich diesbezüglich enttäuscht. Offenbar scheint hier der Jakobsweg nicht Priorität zu geniessen. Ich habe nur den Führer von Lepére auf Französisch. Einen Reiseführer in Deutsch konnte ich nicht finden.
1. Tag, Dienstag 29. April
Tours – Sorigny
26 km
Wie immer vor dem ersten Start bin ich sehr nervös trotz der Pilgerroutine, die ich inzwischen habe. Den Weg finde ich problemlos. Er führt eine halbe Stunde der rue Grammant, einer langen breiten Strasse entlang. Nach der Brücke steige ich hinunter zum Fluss Cher und gehe weiter bis zum Camping. Hier entschliesse ich mich, die etwas längere dafür ruhigere Strecke durch die Wälder zu nehmen. Bei Montbazon wandere ich der Hauptstrasse entlang, weil es jetzt stark regnet. Der Strassenverkehr fordert meine ganze Aufmerksamkeit. Glücklich aber nass in Sorigny angekommen, kann ich mich in einem warmen Zimmer bei Familie Audenets erholen. Beim gemeinsamen Kaffee werde ich vom Ehepaar über die Pilger, die unterwegs sind informiert. Gestern waren zwei Pilger hier, und morgen seien zwei angemeldet. Also bin ich nicht ganz alleine auf diesem Weg. Da das Ehepaar älter ist und der Mann krank, wird normalerweise kein Essen mehr angeboten. Ich bekomme aber eine wärmende Suppe. So brauche ich bei diesem Wetter nicht noch einmal ins Dorf zu gehen.
Chambre + petit dejeuner, 32 Euro