40. Tag, 12. Mai 2006
ARZACQ-ARRAZIQUET - ARTHEZ-DE-BÉARN
28 km
In der Nacht hatte es geregnet. Die Luft war daher sehr feucht und ich schwitzte den ganzen Tag.
Unterwegs traf ich einen Franzosen aus dem Burgund, der schloss sich mir an. Er führte aber einen Monolog, sodass ich ihn ganz schnell wieder loswerden wollte. Als er einen Halt machte, um eine Kapelle zu besichtigen, bin ich ihm davongelaufen. Erst kurz vor dem Eintreffen bei der Gîte überholte er mich wieder, aber er beachtete mich nun mit keinem Blick mehr.
In der Gîte Boulangeri, war ich zusammen mit zwei Paaren von der Côte d`Azure. Dazu eine ganz komische Familie, die schon meine Bettnachbarn im grossen Schlafsaal in Nogaro waren. Zwei Frauen und zwei Männer. Ich dachte, dies wäre eine Mutter mit zwei Kindern, plus Schwiegertochter -sohn. Der eine war derjenige, der immer das Fenster schloss. Die nervten mich, weil sie sich in der Küche breitmachten und den ganzen Platz für sich belegten, sodass alle anderen warten mussten. So nach dem Moto, nach mir die Sintflut.
Später vernahm ich, dass es sich nicht um eine Familie gehandelte hatte, sondern, dass sich die vier bei einer früheren Pilgerreise kennengelernt hatten. Aber für uns alle blieben sie die „komische Familie“.
Ich nahm mir eines der Fahrräder, die bereitstanden, um ins Dorf zu fahren. Das war bis jetzt wohl das gefährlichste Unternehmen. Es handelte sich nämlich um Velos, die entweder keine Luft oder keinen Sattel mehr hatten, oder sonst etwas nicht funktionierte. Bei meiner Auswahl funktionierten die Bremsen nicht mehr. Dies stellte ich aber erst fest, als es die Strasse runterging. Zum Glück konnte ich vor der Kreuzung in eine Seitenstrasse, die aufwärts ging, einbiegen.
Im Restaurant ass ich mit einem Pilgerpaar aus Salzburg zu Abend.
Jetzt befinde ich mich im Béarn, das den grössten Teil der Pyrénées-Atlantique einnimmt.