33. Tag, 5. Mai 2006
MOISSAC - SAINT-ANTOINE
28 km
Ich war schon um sieben Uhr losgelaufen, da ich die grosse Meute hinter mir lassen wollte. In Moissac starteten nämlich wieder viele neue Pilger. Manche von diesen Franzosen gehen mir echt auf die Nerven.
Ich wanderte lange am Seitenkanal der Garonne entlang, der in den Canal du Midi führt. Also Ferien auf einem Boot auf so einem Kanal, das wäre definitiv nichts für mich. Das ist doch stinklangweilig. Ich kam schnell voran, da der Weg fast überall gerade und schon fast eintönig flach verlief. Auf einem Feld wurden Erdbeeren gepflückt. Ich bekam welche zum probieren. Die schmeckten herrlich.
In den letzten Tagen wünschten mir wiederum viele Leute „bonne Courage“ oder „bonne Route“. Das fand ich schön.
Die Gîte war nicht so das Wahre, ein bisschen verkommen das Ganze. Ich übernachtete in einem Schlafsaal mit zehn Betten. Viele bekannte Gesichter traf ich hier auch wieder an. Zwei ältere Frauen aus dem „Ländle“, Monika und Julia, und die ersten Velopilger waren dazu gestossen.
Ich vermisste die Zeit mit Roger und André - das war viel gemütlicher. Es gibt zwar jeden Tag nette Begegnungen, aber ich mag irgendwie nicht jedem alles erzählen.
Zum Abendessen waren wir alle im Dorfrestaurant. Der Wirt hatte uns ein sehr gutes und reichhaltiges Pilgermenue gekocht. Überhaupt war bis jetzt das Essen überall ganz fein.